Teatime im Taschenbergpalais Dresden
Tee ist ein universelles Zeichen der Gastfreundschaft und nach Wasser das am häufigsten getrunkene Getränk der Welt. In der Hotellerie wird Tee oftmals im Rahmen eines „Afternoon Tea“ angeboten, kulturell wird es primär in Großbritannien, Ostfriesland („teetied“), Kuwait, Südamerika („La Once“), im Kaukasus, Russland und auf den Azoren konsumiert. Die stärksten Produktionsländer sind hingegen Indien, Kenia, China, Japan und Sri Lanka.
Gerade Teezeremonien sind Symbole für soziale Verankerung sowie kommunikative Traditionen des Teekonsums, die sich hauptsächlich auf schwarzen oder grünen Tee konzentrieren und nur selten Kräuter- oder Früchtetees beinhalten. Für die betreffenden Regionen spielt diese zeremonielle Art des Konsums eine bedeutende Rolle als Anstoß für Begegnungen, Familientreffen und als wesentliches Element der regionalen Identifikation.
Meine Beratungsangebote beinhalten Konzepte für eine passgenaue Positionierung, die Auswahl qualitativ hochwertigen Tees und dazugehöriger Utensilien sowie die Entwicklung von Tee-Erlebnissen sowohl im Design als auch in der Gastronomie und im Teehandel. Gemeinsam können wir mit dem Thema Tee aktuelle Trends aufzeigen und Zukunftsaussichten identifiziert.
Man trinkt Tee,
damit man den Lärm der Welt vergisst.
Chinesisches Sprichwort
Die Besonderheiten regionaler Zeremonien basieren auch auf der Verwendung von unterschiedlichem Porzellan, Teesorten, Süßungsmitteln und weiteren Zusätzen. Verschiedenste Einflüsse hatten Einfluss auf die Art des Konsums und die Entwicklung der Zeremonien, z.B. die Wasserqualität oder die soziale Stellung der Teekonsumenten und ihr Verständnis dieser Tradition als Symbol für Stolz und Selbstbewusstsein. Daher hat Tee auch das Potenzial, kulinarische und gastronomische Tourismuserlebnisse zu bieten. Sowohl Teereisen zu den Anbaugebieten in Europa (Frankreich, Schottland, Italien, Niederlande, Deutschland, Portugal, Kaukasus usw.) als auch passende Kombinationen aus Tee und Speisen (Tea-Pairing) sowie Tee-Cocktails und Teegebäck können dieses Getränk noch besser erlebbar machen.
Auch können Teekultur und ‑traditionen die Gestaltung von Hoteleinrichtungen (Innendesign oder Architektur und Raumaufteilung) und Dienstleistungen beeinflussen. Spezielle Ausbildungen zum Teemeister oder ‑sommelier werden von einigen Teeunternehmen angeboten, um Qualitätsstandards zu setzen und Teesommeliers zu einer ähnlichen Anerkennung wie Weinsommeliers aufsteigen zu lassen.
Meine Leidenschaft für die europäischen Teekulturen hat mich sowohl zur European Speciality Tea Association ESTA geführt als auch zur Gründung des European Tea Culture Research Circle bewogen. Hierin engagieren sich Forscher, Lehrende und Praktiker aus 15 europäischen Ländern zu den Themen Teetourismus/-routen, Tea-Pairing, Qualitätssicherung (u.a. Teebeutel versus losem Tee), Teewissen und ‑training sowie der Vermittlung der Teekultur bspw. an den Nachwuchs. Daraus entsteht eine Wissensdatenbank und ein besonderes Expertennetzwerk der europäischen Teekultur.
Es liegt ein feiner Zauber im Geschmack des Tees
Kakuzo Okura
Bohne, H., Kappert-White, A., Vink, L. (2022). Cultural heritage and tourism: Friesland tea. In L. Jolliffe (Hrsg.), Routledge Handbook of Tea Tourism. New York: Routledge
Bohne, H. (2022). Tea consumption heritage. In: D. Buhalis (Hrsg.), Encyclopedia of tourism management and marketing. Cheltenham: Edward Elgar Publishing Ltd.
Bohne, H. (2022). Tea ceremonies. In: D. Buhalis (Hrsg.), Encyclopedia of tourism management and marketing. Cheltenham: Edward Elgar Publishing Ltd.
Bohne, H. /Jolliffe, L. (2021). Embracing Tea Culture in Hotel Experiences, in: Gastronomy and Tourism, 11/2021
Bohne, H. (2021): Uniqueness of tea traditions and impacts on tourism: The East Frisian Tea Culture, in: International Journal of Culture, Tourism, and Hospitality Research, special issue 15.3: Opportunities and Challenges at the Connection of Coffee, Tea, and Tourism, September 2021